Hermann Werner (* 25. Januar 1816 in Samswegen; † 5. Februar 1905 in Düsseldorf), Maler

Vita

(Auszug aus: Detlef Dauer, „Der (fast) vergessene Maler Hermann Werner (1816--1905)“, Jahresschrift der Museen des Landkreises Börde, Band 58 (25), Haldensleben 2018, S. 145 ff)

„Die Wirkungsstätten des Malers lassen sich in zwei Zeitabschnitte unterteilen. Im ersten Teil bis 1861 hielt er sich überwiegend in der preußischen Provinz Sachsen und in Berlin auf bis er ab 1862 seinen ständigen Wohn- und Arbeitsort nach Düsseldorf verlegte.
Hermann Werner wurde am 29.01.1816 in Samswegen geboren, wo sein Vater, Wilhelm Alexander Leberecht Werner (* 04.03.1771 in Magdeburg; † 28.05.1841 in Elbeu), von 1803 bis 1820 Pfarrer war 4). Als 14 jähriger besuchte er in Magdeburg das Gymnasium Kloster unser lieben Frauen. Der Aufschwung der Kunst verbunden mit den Ausstellungen machten auf H. Werner einen so großen Eindruck, dass er beschloss, später Maler zu werden. Nach seinem Dienst als einjährig Freiwilliger 1837/38 besuchte er 1839 die Kunstakademie in Düsseldorf 5). Zum Besuch der Kunstakademie variieren die Angaben, bis 1840 6) oder „im Schuljahr 1840 studierte W. in der Elementarklasse der Ddfer KA“ 7). Wegen des Todes seines Vaters verließ er Düsseldorf, besuchte um 1848/49 nach eigenen Angaben in seinem Lebenslauf die Berliner Akademie und bildete sich im Atelier von Carl Steffeck 8) in Berlin weiter. Aus dieser Zeit sind mehrere Gemälde dokumentiert, von denen er einige in den Kunstausstellungen der  Berliner Akademie zeigte.
Schon 1859 bis zu seinem Tod 1905 war der Künstler Mitglied des Düsseldorfer Kunstvereins „Malkasten“. Auf einer Studienreise 1861 befreundete er sich mit dem Düsseldorfer Maler Ernst Bosch (1834-1917), lebte und arbeitete fortan in dessen Wohnung und Atelier. Dort hatte er Kontakte zu den Düsseldorfer Altersgenossen und Malern Carl Adloff  (1819-1863), August Leu (1818-1897), Carl Hilgers (1818-1890), Johannes Niessen (1821–1910) und Christian Böttcher (1818–1889). Werner stellte Arbeiten in der Berliner Kunstakademie, in Düsseldorf, Hamburg, Wien und 1873 auf der Weltausstellung in Chicago aus.
In der Lokalpresse wurde anlässlich seines 80. Geburtstages 1896 sein Leben und Werk gewürdigt. Zu den Gratulanten gehörten Vertreter des „Malkasten“, des Vereins Düsseldorfer Künstler und der Lokalabteilung der deutschen Kunstgenossenschaft. Werner war nicht verheiratet und hinterlässt keine Kinder. Im Namen der Familie erscheint von seinem Neffen, Richard Steffens aus Braunschweig, zum Tod seines Onkels am 5. Februar 1905 die Todesanzeige 15). Werner wurde am 8.Februar 1905 auf dem Düsseldorfer Friedhof beigesetzt.

Quellen/Anmerkungen

1    Ausstellung „Porzellan aus Magdeburg“ vom 31.03. bis 25.06.2017 im Kulturhistorischen Museum Magdeburg,
2    Eine Datenbank der bisher gefundenen Künstler und Werke auf Porzellan ist veröffentlicht unter http://www.oblivion-art.de/index.php  /porzellan/kuenstler-der-motivvorlagen-auf-porzellan
3    Friedrich von Boetticher, Malerwerke des neunzehnten Jahrhunderts. Ein Beitrag zur Kunstgeschichte. Leipzig, H. Schmidt & C. Günther Pantheon-Verlag für Kunstgeschichte, 1891-1901, unveränderter Nachdruck 1948, Band 2, zweite Hälfte, Seite 1005,
4    Pfarrerbuch der Kirchenprovinz Sachsen,
5    Hermann Werner, Curriculum Vitae, 1897; handschriftlicher Lebenslauf, Archiv des Künstlerverein Malkasten in Düsseldorf, Inv.-Nr. KVM: 575,
6    Kölnische Zeitung vom 30.01.1896 zum 80. Geburtstag des Künstlers, Archiv des Künstlerverein Malkasten in Düsseldorf, Inv.-Nr. KVM: 575,
7    Kunstmuseum Düsseldorf und Galerie Paffrath, Lexikon der Düsseldorfer Malerschule 1819-1918, München F Bruckmann  1998, Band 3, Seite 406,
8    Carl Constantin Heinrich Steffeck (1818-1890), Professor in Berlin und Königsberg, bekannt als Pferdemaler, vier Gemälde befinden sich in der Berliner Nationalgalerie,
9    Abgebildet und kommentiert, Anette Pilz, Die Geschichte des Junkerhofes in Wolmirstedt, Jahresschrift der Museen des Landkreises Börde, Band 51 (18), Haldensleben 2011, Seiten 55 bis 70,
10    Das Gemälde befand sich in der Sammlung Dauer, Magdeburg,( Inv.-Nr. 1230) und wurde im Mai 2018 durch Finanzierung des Lionsclubs Ohrekreis e.V. in Eigentum des Museums Wolmirstedt überführt,
11    Die Kinderportrais mit Trommel und Gewehr befinden sich in der Sammlung Dauer, Magdeburg,
12    Das Bild wurde am 23.08.2014 im Auktionshaus Jäger, Wiesbaden, Los 394, angeboten. Mehrfache Anfragen zur Veröffentlichung der Fotos blieben unbeantwortet, dokumentiert und zu betrachten unter http://www.oblivion-art.de/index.php/malerei-grafik/19-jahrhundert/werner-h-1816-1905/werke-werner/item/1548-hermann-werner-1816-1905-gemaelde-1849-portrait-friedrich-wichmann
13    Das Bild wurde am 23.08.2014 im Auktionshaus Jäger, Wiesbaden, Los 394, angeboten. Mehrfache Anfragen zur Veröffentlichung der Fotos blieben unbeantwortet, dokumentiert und zu betrachten unter: http://www.oblivion-art.de/index.php/malerei-grafik/19-jahrhundert/werner-h-1816-1905/werke-werner/item/1549-hermann-werner-1816-1905-gemaelde-1849-portrait-frau-wichmann
14    Kurz vor Schließung der Fabrik 1853 wurden zwei Modelle mit  Alleinstellungsmerkmalen hergestellt. So ist die Zusammenfügung von 4 kleinen Modellen zu einer großen vierpassigen Platte unter den Herstellern (KPM Berlin, Meißen, Nymphenburg, Plaue u.a.m.) einzigartig und die Motive sind,  wie oft üblich, nicht von der KPM Berlin entnommen.
15    Todesanzeige, Braunschweig, den 6. Februar 1905; Archiv des Künstlerverein Malkasten in Düsseldorf, Inv.-Nr. KVM: 575,
16    Detlef Dauer, „Der (fast) vergessene Maler Hermann Werner (1816--1905)“, Jahresschrift der Museen des Landkreises Börde, Band 58 (25), Haldensleben 2018, S. 145 ff.

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