Marken Hasack

Beschreibung:
Unterglasurblau, Adler mit gesenkten Flügeln (französischer Adler) über den lateinischen Großbuchstaben HPM

Zuschreibung:
Porzellanmarke der Reichensteiner-Porzellanmanufaktur Hasak (auch Hasack) nach 1845


Begründung:
•    Gründung der Manufaktur 1835, vergl. Danckert /41, Seite 247/
•    Reichensteiner Porzellan-Manufaktur J.Hasak und Hasak Nachf. 1835-1885, vergl. Röntgen /28 Seite 232, Nr. 2264/
•    In einem polnischen Markenverzeichnis ((Blotnica) wird die Porzellanmarke auf 1845-1850 datiert.
•    Unter ausgegrabenen Scherben in einer Abfallgrube der Manufaktur befinden sich mehrheitlich Scherben mit der Marke. Auch die Geschirrteile D0953, D1206, D1520 und D1894 sind entsprechend gemarkt.
•    Die privaten preußischen Porzellanmanufakturen hatten die Aufgabe, Porzellane der KPM Berlin für die Bürger billiger zu produzieren und Importe aus Frankreich zu verhindern. Es wurden deshalb nicht nur die Formen der königlichen Manufaktur kopiert oder in Anlehnung hergestellt, sondern auch die Porzellanmarken unterlagen der Nachahmung.
•    Grundlage für heutige Markenzuschreibungen preußischer privater Manufakturen sind deshalb die Marken der KPM Berlin. Im Gegensatz zu anderen fürstlichen Manufakturen war die KPM Berlin gewinnbringend orientiert und sah sich zunehmender Konkurrenz ausgesetzt. Die Porzellanfabrik von Schumann, Berlin-Moabit, wurde deshalb aufgefordert, die KPM Markenkopiee zu beenden. Schumann führte deshalb nach 1844 den französischen Adler als Marke ein. Für Hasack ist ein späteres Einführungsjahr anzunehmen und wurde deshalb ab 1845 datiert.
•    Die ebenfalls verwendete Porzellanmarke HPM von der Porzellanfabrik Carl Heyroth & Co. in Magdeburg-Sudenburg ist wegen überzeugender Provenienz der ausgegrabenen Scherben in Slotky Stok nicht in Zusammenhang zu bringen.