Tabatiere als Schoßhund (Bologneser) mit Porzellanmalerei auf Verschlussmedaillon, D2483
Deutsch oder Frankreich, 1840-1850
Selten als Behältnis in Porzellan mit innen liegendem Hohlraum ausgeführter Kopf eines kleinen Hundes in weiß bis grau mit langen Ohren, einem Schnurrbart, dicken Augenbrauen und mit bunten Muffelfarben bemalt. Als Öffnung unterhalb des Halses ein in Messing vergoldeter ovaler Deckel mit innen eingefasstem Porzellanmedaillon und Darstellung in bunten Muffelfarben eines jungen Mädchens mit Kreuz um den Hals und einem Vogel in der Hand; ohne Manufakturmarke, wohl Einzelanfertigung, Das Porzellan hat keinerlei Gebrauchsspuren, selbst an den überstehenden Ohren nicht. Der Deckel ist jedoch mit Reparaturstellen; Kopf = H.: 7,2cm; B=7,8 cm; T=6,3cm / Medaillon mit Scharnier und Metalleinfassung: B= 4,1cm; H: 5,0cm; T= 7mm
Nachweis: D2483
Provenienz
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2022, Juni – „Sammlung Dauer“ von Privat aus Berlin
Anmerkung
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Eine Verwendung lässt sich wegen der fehlenden Gebrauchsspuren und wegen der unhandlichen Ausführung , möglich auch Pillendose, nicht ableiten.
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Als gestalterische Elemente wurden der Kopf eines Schoßhündchens und als Porzellanmalerei ein artiges Mädchen ausgeführt. Beide Darstellungen gehören inhaltlich zusammen und symbolisieren beim Kopf Wärme, Treue, Eleganz und Schönheit und das Motiv der Porzellanmalerei „Mädchen mit Kreuz um den Hals und Vogel in der Hand“ Ehrfurcht, Rein- und Unberührtheit aber auch Bereitschaft die elterliche Geborgenheit zu verlassen.
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Zur Zeit des Biedermeier waren Darstellungen von jungen Mädchen mit ihren Schoßhündchen oder einem Vogel beliebte Motive. In www.oblivion-art.de dazu Beispiele: Als Porzellanmalerei auf Vase (D1946 a), als Lithophanie Modell HPM 53 oder als kolorierte Lithophanie Modell BPM 525
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Als Ursprung ist zu vermuten, dass es sich um ein Dekorationsobjekt als Geschenk der Brauteltern an den Bräutigam zur bevorstehenden Verbindung handelt.