H. Bourne, Novitiate Mendicants, Stahlstich nach R. Rothwell, D2570
Stahlstich nach Richard Rothwell (1800-1868), bezeichnet: “Novitiate Mendicants“, gedruckt bei D. Appleton & C New York, wohl aus einem Buch mit gesondertem Textkommentar zum Bild; Blatt: 38 x 27,5 cm; Abbildung: 24 x 18,9 cm
Nachweis: D2570
Provenienz
• 2023, April – „Sammlung Dauer“ von Händler aus Turquoise/USA
Anmerkung
• Motiv als Porzellanmalerei auf Pfeifenkopf D2441
• Der aus dem Buch stammende Kommentar ist nachfolgend übersetzt:
Noviziat Bettler
Rothwell wurde 1800 in Athlone, Irland, geboren und kam nach seinem Studium an der Draving School der Dublin Society of Arts als recht junger Mann nach London. Hier arbeitete er einige Zeit als Assistent im Atelier von Sir Thomas Lawrence, der ihm die bei seinem Tod unvollendet gebliebenen Porträts zur Vervollständigung anvertraute. Der junge Künstler begann, auf eigene Rechnung Porträts zu malen, und zwar mit einigem Erfolg, besonders in seinen Frauenbildern, die sehr anmutig in den Konturen und in brillanten Farben sind; natürlich hat die Arbeit des Schülers nicht wenig Ähnlichkeit mit der des Meisters. Sein Glück scheint ihm jedoch nicht über das mittlere Leben hinaus gefolgt zu sein, und um die Mitte des Jahrhunderts begannen seine Porträts aus der Mode zu kommen; wahrscheinlich reichten seine künstlerischen Fähigkeiten nicht aus, um den Aufschwung seiner ersten Popularität fortzusetzen. In seinen späteren Jahren wurde er Genremaler; oder jedenfalls scheint er seine Aufmerksamkeit viel mehr auf Gegenstände dieser Klasse gerichtet zu haben. "Novitiate Mendicants" war eines seiner früheren Unternehmungen in dieser Richtung; es wurde 1837 in der Londoner Royal Academy unter dem Titel "Poor Mendicants" ausgestellt. Es wurde aller Wahrscheinlichkeit nach in Irland gemalt, denn das Gesicht des jungen Mädchens ist entschieden irisch. Doch die Kinder sind nicht in Lumpen gekleidet, und es ist ziemlich sicher, dass kein erfahrener Bettler seine Kinder in einem so wohlhabenden Zustand losschicken würde, um Almosen zu erbitten. Wahrscheinlich wollte der Künstler die Porträts zweier Bauernkinder malen, denen er beim Wandern durch das Land begegnete, und wählte für sie diese angenehme, wenn auch in Wirklichkeit kaum bettelnde Haltung.