Die Buckauer Porzellanmanufaktur 1833 – 1930, (BPF, BPM)

Entwicklung

1833. Gründung: das Jahr von der Manufaktur erstmalig um 1895 auf Briefköpfen und Zahlschale angegeben. Bezieht sich wohl auf den Mitbegründer der Manufaktur, den   Kaufmann Carl Heyroth, der in diesem Jahr ein eigenes Geschäft u.a. mit Porzellanmalerei in Magdeburg-Altstadt, Breiter Weg 160, eröffnete.

1838. Erwerb des Grundstücks in Buckau und Errichtung der Manufaktur (Eigentümergemeinschaft)

1839. Errichtung der Manufaktur

1841. Falckenberg alleiniger Eigentümer

  1. Eigentümer Schrötter, Kerckow, Thieme

  1. Eigentümer Schrötter, Kerckow, Raabe

  1. Kommanditgesellschaft

  1. Kommanditgesellschaft auf Aktien

  1. Aktiengesellschaft

  1. Zweigniederlassung Arneburg/Elbe

  2. Teilverkauf des Magdeburger Grundstück,

     

    1918. Vollständiger Verkauf des Grundstückes in Magdeburg, Arneburg wirdHauptsitz

  1. letzte Produktion

  1. Liquidation

Lage

1838 gelegen außerhalb des Dorfes Buckau, mitten in der Kloster Bergischen Feldmark, außerhalb des 2. Rayons der Festung Magdeburg, genau mittig zwischen Elbe und gerade erbautem Bahnhof der Magdeburg-Halle-Leipzig-Eisenbahn.

Bis 1918 immer am gleichen Standort, jedoch mit wechselnden Adressen (Straßen: Feldweg, Bahnhofstraße, Stiftstraße, Coquistraße) und wenigen Grundstücksveränderungen.

Ab 1915 am Bahnhof der Kleinbahn in Arneburg gelegen.

 

Musterläger

Hamburg, Berlin und London

 

Produktion

Ab 1844 farbiges Porzellan, ab 1853 Steinkohlen-Feuerung, bis 200 Beschäftigte, eigene Malwerkstatt, 4 Porzellanöfen mit überschlagender Flamme 1910./65/

 

Erzeugnisse

Gebrauchsporzellan: Tafel-, Kaffee-, Tee-, Wasch-, Toiletten-, Schmink-Service, Dejeuners, Hotel- und Gebrauchsgeschirre, Tassen, Krüge, Lithophanie, Blumenübertöpfe, Fässer, Eimer, Vasen, etc. in größter Auswahl.

Bis ca. 1871 Form und Dekor nach Vorbildern mit eigenen kleinen Variationen; danach typische Eigenentwicklungen und ab ca. 1904 in Zusammenarbeit mit der Kunstgewerbeschule Magdeburg (Albinmüller, Hans und Fritz von Heider) gesetzlich geschützte Produkte.

Lithophanie: ebene weiße und kolorierte Bildplatten, verarbeitet in Bleiglas, Stövchen und als Bodenbild von Krügen. Besonderheit: als Wechselbilder in „Porzellantheater“ für Kinder. Motive: Kinder, Gemäldevorlagen, Landschaften und Gebäude.

Technisches Porzellan: Zündröhren für Benzin-, Petroleum- und Gasmotore, Rollen /65/

Schamotte: Hochfeuerfeste Steine und Dichtmassen für alle Industriezweige, besonders für Eisen- u. Metallgießereien, Kalköfen und Darren /65/

Absatz: Inland und Export nach England u. Kolonien, Südamerika, Holland, Schweden, Schweiz, Spanien /65/

 

Hervorgetreten:

  1. Gedenkvase mit Sockel, H.77,5cm (Königsvase Neustadt a.Rbg. bis 2005 im

Welfenschatz)

  1. Silbermedaille, Gewerbe- und Industrieausstellung Wittenberg /65/

  1. Goldmedaille, Magdeburg /65/

  1. Goldmedaille, Altona, /65/

  1. Silbermedaille, Weltausstellung St. Louis/USA /65/

  1. Goldmedaille, Ausstellung Gastwirtsverein Magdeburg

2009 Ausstellung Buckauer Porzellan, http://www.kulturmd.de/index.php/kunst

 

Später erfolgreich selbständige Mitarbeiter:

Uffrecht, Jakob (1843 – 1845 als Modelleur), 1845 Gründer der Tonwarenfabrik

Uffrecht & Co. In Alt- und Neuhaldensleben,

Kupfer, W. Hermann (1843 – 1851 als Geschäftsführer), 1851 Mitbegründer der noch

heute in Magdeburg ansässigen Fa. Kupfer und Koch,

Witte, Heinrich (1849 – 1862 als Werkführer und Direktor), ab 1862 Pächter der

herzoglich-braunschweigischen Porzellanmanufaktur

Fürstenberg

Porzellanmarken

Unter Glasur: blau: Strichmarken BPF und BPM, drei unterschiedliche Adlermarken BPM; blau, schwarz, braun, grün: in verschiedenen Größen Brückenmarken BPM.

Auf Glasur: Stempel in rot: Brückenmarke, ovale und runde Marke

Pressmarken: Brückenmarke, Buchstabe B, ausgeschriebene Manufakturbezeichnung in Rahmen.

Sonstige Kennzeichnungen: „Gesetzlich geschützt“ unter und auf Glasur, Pressmarken Buchstaben und Zahlen, handschriftliche Maler- und Dekornummern.

 

Fundstellen, heute

Deutschland Museum Schloss Bernburg Lithophanie „Schloss Bernburg“

www.museumschlossbernburg.de

 

Deutschland Kulturstiftung Schloss Britz Blumenübertopf mit Podest

www.schloss-britz.de

Deutschland Museum Haldensleben Lithographie „Althaldensleben“ vom Mitbegründer der Manufaktur, Wilhelm Riess

www.museumhaldensleben.de

 

Deutschland, Wolfsburg, Hoffmann von Fallersleben Museum, Kanne mit Abbildung im Umdruckverfahren vom Mitbegründer der Manufaktur, Wilhelm Riess

www.hoffmann-von-fallersleben-gesellschaft.de

 

Deutschland Museum zur Stadtgeschichte. Königsvase Neustadt am Rübenberge, www.museum-zur-stadtgeschichte.de

 

USA Blair Museum, Toledo, Ohio 9 Lithophanien, www.lithophanemuseum.org

 

 

 

 

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